Bornfire

Für ein Nachtlager hinter der Küste

Das Haus steht zwei Stunden zu Fuß hinter dem Deich, dort wo die Straße bald ins Moor abzweigt. Früher war hier kein Land, zumindest nicht im Winter, wenn die Bauern über Monate nur mit dem Kahn ihre Höfe verlassen konnten. Erst die Deiche und die Gräben, später vor allem das Schöpfwerk legten das Land trocken. Verschwunden ist das Wasser aber nicht, in den Gräben, im Moor, unter den Weiden und Häusern, wartet es darauf, den knappen Meter zu füllen und den Menschen das Land streitig zu machen.

Ich fragte einmal einen Bauern nach der Größe seines Hofes, man könne es nicht genau sagen, in einem nassen Jahr wäre er ein Drittel kleiner.

So leben die Menschen hier seit Generationen mit der Hypothek, dass alles Land nur geborgt ist.

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